Von Artbur J ores. Historisches. Unsere Kenntnisse der Funktionen der Drusen mit innerer Sekretion wie der damit zusammenhangenden Krankheitsbilder sind noch verhaltnismassig jungen Datums. Noch 1905 schreibt E. H. STARLING in der 7. Auflage seiner "Elements of human Physiology" in dem Abschnitt uber die Drusen ohne Ausfuhrungsgang "under this title have been grouped a nurober of organs, the sole resemblance between w: Jlich lies in the fact that we know very little about them. " Es ist bemerkenswert, dass diese Ausserung derselbe Forscher tut, der den Ausdruck Hormon pragte, allerdings fur einen Stoff, den wir heute nicht mehr zu den Hor monen im engeren Sinne rechnen. STARLING hatte gemeinsam mit BAYLISS 1902 gefunden, dass Extrakte aus der Dunndarmschleimhaut bei Hunden, intravenos injiziert, an dem vollig entnervten Pankreas eine Sekretion in Gang setzen. Fur diese "Wirkung eines chemi schen Sendboten schlug er 1905 die Bezeichnung Hormon vor. STARLING und BAYLISS haben mit diesen Versuchen den ersten exakten Beweis der Existenz solcher chemischer Sendboten erbracht. Dass derartige Stoffe existieren mussen, haben vor ihnen schon viele Forscher vermutet. Hier muss in erster Linie BoRDEU genannt werden, der schon 1775 die Anschauung vertrat, dass jedes Organ Stoffe in Blut und Lymphe abgibt, die notwendig und nutzlich sind. Als Beispiel fuhrte er die Geschlechtsreife an oder die Folge der Kastration."