Die in dem Band versammelten Aufsatze sind aus einer Ringvorlesung 1984/85 an der Universitat Konstanz hervorgegangen. Sie versuchen, die Logik der Wiener Moderne exemplarisch zu erhellen. Nach dem Verlust des Zentralwertes (Broch) und dem Zerfall des Habsburger Ordens wurde in Teilbereichen von Wissenschaft und Kunst eine Restitution holistischer Konzepte unternommen. Dieser Vorgang im Wien der Jahrhundertwende wird in der Philosophie, der Literatur, der Psychologie und der Physik verfolgt und erschlieit diejenigen Paradigmen, die fur die Bewusstseinsgeschichte des 20. Jahrhunderts dominierend geworden sind.
Beitrage von Ulrich Gaier (Krise Europas um 1900 - Hofmannsthal ihr Zeitgenosse), Gottfried Gabriel (Solipsismus: Wittgenstein, Weininger und die Wiener Moderne), Thomas Rentsch (Wie ist ein Mann ohne Eigenschaften uberhaupt moglich? Philosophische Bemerkungen zu Musil), Lothar Zeidler (Hermann Broch: Verlust des Zentralwerts. Historische Krise und ihre Bewaltigung), Gotthart Wunberg (Deutscher Naturalismus und Osterreichischer Moderne. Thesen zur Wiener Literatur um 1900), Wendelin Schmidt-Dengler (Wunsch-, Zerr- und Schreckbilder: Wien 1918), Peter Fischer (Ordnung und Chaos. Naturwissenschaften in Wien), Manfred Krapp (Freud, Adler und ihre Schulen), Kevin Mulligan (Genauigkeit und Geschwatz), Helmut Bachmaier (Kaffeehausliteraten), Thomas Horst (Spekulative Aesthetik als Philosophie der Neuen Musik. Reflexe zwischen Schelling und Webern)