Die Geschichte der internationalen Beziehungen hat in den vergangenen Jahren einen enormen Aufwind erlebt. Sie hat ihre Themenfelder erweitert, ist methodisch offener und pluralistischer geworden. Der von Wilfried Loth im Jahr 2000 beschriebene "Dialog der Taubstummen" ist schon lange Geschichte, nicht zuletzt weil alte (nationale) Debatten durch interdisziplinäre Ansätze und die Internationalisierung der Geschichtswissenschaft selbst überholt sind. Der Sammelband vereinigt 52 Beiträge internationaler Autorinnen und Autoren. Er bildet die Vielfalt methodischer Ansätze und die thematische Breite der neuen internationalen Geschichtsschreibung ab. Es werden zugleich die Themenfelder der historischen Forschung Wilfried Loths abgesteckt, der mit seinen Arbeiten einen Beitrag zur Erneuerung und Erweiterung der europäischen und internationalen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts geleistet hat.
Aus dem Inhalt: Vom Umgang mit (Zeit-)Geschichte* Feindschaften überwinden: Die deutsch-französischen Beziehungen* Die Teilung der Welt überwinden: Entspannungspolitik im Kalten Krieg* Transnationale Ordnungsmodelle und Akteure* Ausgangspunkte: Europa als Handlungsraum und Vorstellung* Die Grenzen in Europa überwinden: Wege zur politischen Einigung des Kontinentes seit 1945* Alte und neue Krisen der Europäischen Gemeinschaft* Kirchen und internationale Geschichte