Die Notwendigkeit neuer Bewertungsmaßstäbe am deutschen Aktienmarkt Das Erfordernis, an den deutschen Aktienmärkten nach neuen, internatio nalen Bewertungsmaßstäben Ausschau zu halten, ergibt sich aus der Tatsache der zunehmenden Beteiligung der deutschen Kapitalmärkte und Börsen am internationalen Kapitalverkehr, einer Erscheinung, die man als Beendigung des Zustandes des "geschlossenen Handelsstaates" der deutschen Kapital märkte bezeichnet hat. Während die Börsenplätze London und Paris seit dem Kriege von ihrer internationalen Stellung einiges eingebüßt haben, sind die deutschen Börsenplätze in den letzten Jahren verstärkt in den Vordergrund gerückt 1), mit dem Ergebnis einer gewissen Konkurrenz zwischen den großen Finanzplätzen in Westeuropa, das Zentrum des europäischen Kapitalmarktes zu werden. Die Wiedereingliederung unserer deutschen Wertpapierbörsen in den internationalen Kapitalverkehr und Kapitalmarkt erhielt ihren stärk sten Impuls durch die per Ende 1958 erfolgte Konvertibilitätserklärung der deutschen Währung - Runderlaß Außenwirtschaft Nr. 60/58 vom 29. Dez. 1958 - wie auch der wichtigsten anderen europäischen Währungen, nachdem dieser Maßnahme bis dahin bereits verschiedene Allgemeine Genehmigungen der Deutschen Bundesbank (Bank deutscher Länder) vorausgegangen waren, die Deutschland zu einem Hartwährungsland im Effektenverkehr gemacht hatten. - Rechtliche Beschränkungen für Wertpapierinvestitionen deutscher Anleger im Ausland und ausländischer Investoren in Deutschland bestehen heute praktisch nicht mehr; der Effektenverkehr über die deutschen Grenzen von hüben nach drüben und umgekehrt ist frei geworden, wenn man von dem in geringem Umfang in einigen europäischen Ländern noch bestehenden Anachronismus derEffekten- oder Kapitalvaluten absieht.