Seit 2005 fuhrt die EU mit der Turkei Beitrittsverhandlungen. Bis heute gibt es eine kontroverse Diskussion uber ihre "Europatauglichkeit" und die Aufnahmefahigkeit der Union. Die Studie liefert einen Beitrag fur die aussen-, sicherheits-, und verteidigungspolitische Dimension. Die EU spielt in diesem Politikbereich mittlerweile eine weltpolitische Rolle, hat aber eine andere aussenpolitische Kultur als die Turkei, was Konflikte erzeugt. Europaisierungsprozesse werden jedoch weiter zur Annaherung zwischen Brussel und Ankara fuhren. Auf Basis dieser These analysiert der Autor die Auswirkungen der moeglichen turkischen Mitgliedschaft auf Entscheidungen, Machtgefuge und Kapazitaten der EU. Fallbeispiele untermauern die Ergebnisse empirisch: Welche Rolle spielt Ankara im Verhaltnis zwischen EU und NATO? Eine verbesserte EU-NATO-Kooperation, die Beschleunigung der sicherheitspolitischen Autonomie der EU oder gar die Verscharfung der transatlantischen Rivalitat sind moegliche Entwicklungen. Zudem werden Chancen, Potentiale und Risiken eines EU-Beitritts der Turkei fur die Krisenregionen Naher Osten und Sudkaukasus betrachtet.