1901 wurde die deutsche Rechtschreibung amtlich normiert. Seither ist die Diskussion um eine Rechtschreibreform nicht verstummt. 1959 scheiterte der Versuch, mit den Wiesbadener Empfehlungen das amtliche Regelwerk abzulosen. Dennoch berufen sich die Kultusminister bisher auf die Wiesbadener Empfehlungen als Grundlage jeder Reform. In der vorliegenden Monographie wird die Entstehungsgeschichte dieses Vorschlages (und seines Vorlaufers, der Stuttgarter Empfehlungen) auf politischer und linguistischer Ebene dargestellt. Dazu standen umfangreiche Aktenbestande eines Kultusministers und des Instituts fur deutsche Sprache zur Verfugung. Ferner konnten mit verschiedenen Zeitzeugen ausfuhrliche Interviews gefuhrt werden. Daher werden hier nicht nur Reformversuche und -varianten beleuchtet, sondern politische, gesellschaftliche und institutionelle Hintergrunde aufgedeckt, die zum Scheitern dieses Reformversuches fuhrten."