Kriminalitaet und Strafrecht in Kiel im ausgehenden Mittelalter - Das Varbuch als Quelle zur Rechts- und Sozialgeschichte
Die Studie befasst sich mit der Strafrechts- und Kriminalitatsgeschichte Kiels im 15. und 16. Jahrhundert. Als Quelle gibt das Varbuch Aufschluss uber vor Gericht verhandelte Falle von Kapitalverbrechen. Aus dem Vergleich normgebender Rechtsquellen mit der Strafrechtspraxis ergibt sich eine andauernde gesellschaftliche Ungleichheit zu Gunsten vermoegender und angesehener Personengruppen vor Gericht. Durch die Aufnahme von Ansatzen der Historischen Kriminalitatsforschung liegt erstmals eine sozialgeschichtliche Analyse des Varbuchs als Quelle zur Kriminalitatsgeschichte vor. In der Schichtspezifik von Straftaten sowie der sozialen Einbindung, Spezialisierung und Mobilitat der Delinquenten aussert sich die Alltaglichkeit spatmittelalterlicher, stadtischer Kriminalitat.
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