Graf Gerhard Der Mutige Von Oldenburg Und Delmenhorst (1430-1500)
In dieser Arbeit kann das in der UEberlieferung vorherrschende negative Bild des Oldenburger Grafen Gerhard VI. als das eines raubgierigen Gewalttaters revidiert und als Konstrukt der am Ende siegreichen Feinde Gerhards entlarvt werden. Er wird stattdessen in den seinerzeit moeglichen und ublichen Handlungsspielraumen eines Grafen dargestellt, der eine zwar ambitionierte, aber doch nicht unrealistische Politik betrieb, und der letztendlich an einer machtvollen und zahlreichen Koalition seiner Gegner scheiterte. Dabei spielt nicht nur die Entwicklung in den oldenburgischen und schleswig-holsteinischen Herrschaften, sondern auch die Dynastie der Oldenburger Grafen eine wichtige Rolle, die zu dieser Zeit mit Gerhards alterem Bruder Christian, dem Koenig von Danemark, ihr Machtpotential erweitern und uberregionale Bedeutung gewinnen konnte.