Die in vorliegendem Band versammelten Forschungsbeiträge erkunden die vielfältigen Kulturwirkungen der Reformation in den städtischen Zentren am mare balticum und leisten wichtige Beiträge zur komparatistischen Metropolenforschung, zur historischen Kulturtransferforschung, zur Mediengeschichte des reformatorischen Erbes und zur Rekonfiguration der Reformationstheorie des Ostseeraums. In den Blick genommen werden diejenigen Städte im Ostseeraum, die aufgrund ihrer politischen, ökonomischen und geistig-kulturellen Relevanz im Laufe des 16. bis 18. Jahrhunderts Metropolfunktionen besaßen bzw. zunehmend erlangten. Gefragt wird nach den Faktoren, die diese Metropolenbildungen begünstigten, den Formen und Wegen kultureller Transfers im Ostseeraum – und dies jeweils vor dem Hintergrund der heterogenen Wirkungen, welche die Reformation rund um die Ostsee in den städtischen Kulturen zeitigte. Sozial-, wirtschafts-, literatur-, theologie- und frömmigkeitshistorische Aspekte sind genauso berücksichtigt wie die Kunst-, Architektur-, Musik- und Bibliotheksgeschichte.