Die aus dem fruhen 9. Jh. stammende Inschrift des Runensteins von Roek, Schweden, ist die langste bekannte Runeninschrift Skandinaviens und seit 130 Jahren Gegenstand umfassender wissenschaftlicher Forschung. Dennoch konnte ihr Sinn bisher nicht voll erschlossen werden. Mit diesem Buch wird eine neue, ganzheitliche Deutung der Roekinschrift vorgelegt. Die Roekinschrift ist eine Grabinschrift, die ein Vater seinem verstorbenen Sohn widmet. Im ersten, in Normalrunen geschriebenen Teil der Inschrift wird das ruhmreiche Geschlecht des Vaters und Sohnes vorgestellt. Im zweiten Teil, der mit immer komplizierteren Geheimrunen geschrieben ist, wird das Schicksal des mit dem Gott Thor durch eine Initialweihe verbundenen Sohnes geschildert. Ganz am Ende offenbart sich die kultische Funktion der Inschrift in einer Anrufung von Thor. Die Roekinschrift stellt ein wichtiges Denkmal der heidnischen Religion der fruhen Wikingerzeit in Skandinavien dar. Das Buch bietet auch einen ausfuhrlichen UEberblick uber die wichtigsten alteren Forschungsarbeiten zur Roekinschrift, u.a. von Sophus Bugge (1870, 1888, 1910), Otto von Friesen (1920), Elias Wessen (1958) und Otto Hoefler (1949, 1966).