Die vorliegende Untersuchung gibt sowohl auf theoretischer als auch auf soziologischer Ebene einen Einblick in die ethnischen Beziehungen und Interaktionen innerhalb sozialistischer Gesellschaftssysteme (1945-1985). Es zeigt sich, dass ethnische Konflikte in den Beobachtungsregionen - trotz Verheissung der Losung nationaler Probleme - weiterhin vorhanden sind und sich im Phanomen der Ethnostratifikation kenntlich machen. Seit den 80er Jahren spitzen sich die ethnischen Probleme infolge der Verschlechterung der Wirtschaftslage und der unzureichenden Losung von Modernisierungs- und Burokratisierungsproblemen zu. Die Artikulation und Mobilisierung ethnischer Gruppen konnte wegen restriktiver Herrschaftsverhaltnisse (1945-1985) nicht eintreten, was zur Folge hatte, dass Konfliktpotentiale nicht ausgetragen und vermindert, sondern lediglich 'unterdruckt' und unsichtbar gemacht wurden."