Anhand der Klaviertrios, Klavierquartette und Klavierquintette von Robert Fuchs, Hermann Goetz, Karl Goldmark, Heinrich von Herzogenberg, Josef Gabriel Rheinberger, Richard Strauss und Robert Volkmann stellt der Autor die gangige Zweiteilung der Musikwelt jener Zeit in Neudeutsche und Konservative in Frage. Ausgehend von den sozialhistorischen Rahmenbedingungen und ihren Auswirkungen auf die Kammermusik werden die Werke einem analytischen Vergleich unterzogen. Die vielfaltige kompositorische Auseinandersetzung mit Johannes Brahms, das Einfliessen neudeutscher Elemente und die Entwicklung eigenstandiger Personalstile lassen die vereinheitlichende Bezeichnung konservativ ebenso bedenklich erscheinen wie voneinander abweichende musikasthetische Haltungen und unterschiedliche persoenliche Beziehungen der Komponisten zu Brahms, Richard Wagner und Franz Liszt. Beschreibungen aller Werke im Einzelnen erschliessen dieses Repertoire fur die Musikpraxis.