Schoene neue Tierwelt?
Fluoreszierende Fische, die bei UV-Bestrahlung leuchten. Delfine mit kunstlichen Flossen. Zu Robotern umfunktionierte Kafer, die vom Militar auf Spionagemissionen ausgesandt werden koennen. Innig geliebte Haustiere, die man mithilfe ihrer DNA wieder auferstehen lasst.
Forscher in aller Welt sind bereits dabei, solche Wesen in die Welt zu setzen. Mancher Weg fuhrt von der Petrischale geradewegs ins Zoogeschaft. Dieses Buch wagt einen - beunruhigenden, aber zugleich faszinierenden - Blick in die High-Tech-Menagerie der nahen Zukunft. Erfinden wir das Tierreich gerade neu? Zu welchem Zweck: um menschliche Launen oder Bedurfnisse zu befriedigen? Spielen wir uns in der Biotechnologie oder Technobiologie zum Schoepfer auf? Wenn sich Kuhe gentechnisch so verandern liessen, dass sie keine Schmerzen mehr empfinden - koennten solche Tiere unser schlechtes Gewissen beim Fleischverzehr beruhigen?
Die Wissenschaftsjournalistin Emily Anthes ist um die Welt gereist, um die Fauna der Zukunft kennenzulernen, vom schottischen Geburtsort des Klonschafes Dolly uber die Forschungsstatten, in denen Lebewesen technisch aufgerustet werden, bis zu einer "Pharm" fur Huhner, die bei der Krebsbekampfung helfen sollen. Frankensteins Katze nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch ein wundersames und oft bizarres Wissenschaftsgebiet - und stellt kritische Fragen.
Emily Anthes berichtet von den verruckteren Seiten der Tier-Biotechnologie. Nature
Geistreich und gut recherchiert. The New York Times
Faszinierend, scharf beobachtet und ein wenig beangstigend. New Scientist
_____
Schon seit Jahrhunderten verandern wir unsere tierischen Begleiter: Wir haben Hunde gezuchtet, die jagen oder Schafe huten, Kuhe mit verbesserter Milchleistung, Hauskatzen, die genau wie Tiger aussehen, und kleine Schweine, die in eine Handtasche passen. Aber jetzt hat eine neue Phase der Manipulation tierischer Organismen begonnen, in der uns die Wissenschaft einen immer vielfaltigeren Werkzeugkasten fur das "Basteln" mit dem Leben bereitstellt. Emily Anthes fuhrt uns in eine Welt zwischen Petrischale und Zoohandlung, zwischen Bauernhof und Militarlabor, in der Biotechnologen die Zukunft unserer pelzigen und gefiederten Freunde und unserer Nutztiere gestalten.
Es gibt eine Katze, die grun leuchtet, wenn man sie mit UV-Licht bestrahlt. Den geliebten Familienlabrador lassen wir durch Klonen wieder auferstehen. In Tiefkuhlzoos wird die Erbsubstanz zahlreicher seltener Tiere archiviert, schwer verletzte Tiere koennen mit Prothesen wieder ein fast normales Leben fuhren, Kuhe, Schweine und Huhner werden mit Krankheitsresistenzen ausgestattet. Die Manipulationen gehen uber die Biologie hinaus. Seehunde schwimmen mit eingepflanzten Sensoren durch die Meere, um Umweltbedingungen zu messen und Daten zu ubermitteln, Ratten werden fur militarische oder humanitare Zwecke ferngesteuert, mit Roboterschaben soll im Unterricht neurobiologisches Wissen vermittelt werden.
Anthes berichtet von Begegnungen mit Wissenschaftlern, Naturschutzern, Ethikern und Unternehmern. Und sie stellt kritische Fragen: Welchen Nutzen haben die vorgenommenen Veranderungen? Soll alles, was moeglich ist, auch getan werden? Welche Konsequenzen hat die neue Macht der Biotechnologie fur unsere Tierwelt? Und was verraten uns die neu geschaffenen Kreaturen uber uns selbst? Frankensteins Katze beleuchtet diesen abenteuerlichen Weg, auf dem Science Fiction-Vorstellungen zu Realitat werden, und geht den Verheissungen und Gefahren dieser Entwicklungen nach.
Translated by: Monika Niehaus-Osterloh