Vor dem Hintergrund steigender Kriminalitatsraten im Bereich der Jugendkriminalitat und darauf beruhender wachsender Aufmerksamkeit fur Fragen der Kriminalitatsbekampfung in ganz Europa hat die Beschaftigung mit dem Konzept der "Diversion" einen eigentumlichen Reiz. In einem gesellschaftlichen Klima, das eher den Ruf nach Harte, Unnachgiebigkeit und Verscharfung staatlicher Reaktionsmoeglichkeiten Rechnung tragt, gerat diese Art des Umgehens mit Jugendkriminalitat unter erhoehten Legitimationsdruck. In dieser Arbeit wird diese spezielle Form der Reaktion auf strafbares Verhalten jugendlicher Tater namens "Diversion" nach deutschem und nach spanischem Jugendstrafrecht untersucht. Neben der Analyse der jeweiligen Rechtsvorschriften werden auch empirische Befunde uber die praktische Anwendung dieser Vorschriften dargestellt. Der rechtsvergleichende Ansatz macht die Studie zudem zu einem wertvollen Beitrag im Rahmen der zunehmenden Anpassung und Vereinheitlichung der Rechtsordnungen in Europa.