Die Arbeit untersucht Grund und Grenzen der Dispositionsbefugnis der Gesellschafter über das GmbH-Vermögen im Rahmen der sog. Organuntreue. Der normative Zusammenhang zwischen der juristischen Person und ihren natürlichen „Hinterleuten“ wird in einem neuartigen und grundlegenden Zugang in seinem spezifisch gesellschaftsrechtlichen Kontext in Beziehung zu rechtsphilosophischen Begründungszusammenhängen gesetzt, indem in Abgrenzung zu insbesondere systemtheoretischen und ökonomischen Ansätzen die Grundbegriffe Person, Institution und Korporation unabhängig von kontingenten funktionalistischen und wirtschaftlich-utilitaristischen Erwägungen über ein freiheitlich-intersubjektives Anerkennungsverhältnis bestimmt werden. Die Grenze einer Dispositionsbefugnis der GmbH-Gesellschafter wird dabei über eine unternehmensbezogene teilhabegerechtigkeitstheoretische Aktualisierung der Kantischen Privatrechtslehre entwickelt.