Die institutionelle Verankerung von Ehe und Familie in der Steuerrechts- und Sozialordnung ist seit langem Gegenstand der sozialpolitischen Diskussion. Waren es ursprünglich die Pluralisierungs- und Individualisierungstendenzen familialer Lebensformen, die das tradierte Verständnis von Ehe und Familie in Frage stellten und einen sozialpolitischen Handlungsbedarf signalisierten, so sind es mittlerweile der demographische Wandel und seine gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die eine sozialpolitische Strukturreform erfordern. Vor diesem Hintergrund greift der vorliegende Sammelband den Diskurs um die institutionelle Verankerung von Ehe und Familie im Steuerrecht und in der sozialen Sicherung erneut auf und führt ihn weiter. In der wissenschaftlichen Familienpolitik ausgewiesene Autoren unterschiedlicher Fachrichtungen - Rechtswissenschaften, Soziologie, Politik- und Wirtschaftswissenschaften - diskutieren in den einzelnen Beiträgen kritisch aktuelle Forschungsergebnisse und Reformansätze. Dabei werden unter anderem der Zusammenhang von demographischer Entwicklung und Familienpolitik in Deutschland, verfassungsrechtliche Fragen der Besteuerung von Ehe und Familie, der intergenerationale Leistungsausgleich sowie die Familienpolitik in Deutschland und im internationalen Vergleich beleuchtet.