Die Richtlinie 2005/29/EG über unlautere Geschäftspraktiken im Binnenmarkt beinhaltet erstmals umfassende unionsrechtliche Vorgaben zum Schutz der Verbraucher durch das Lauterkeitsrecht. Diese Richtlinie hat die Wettbewerbsordnungen in den Mitgliedstaaten tief greifend verändert. Der Prozess der Umsetzung der Richtlinie in das nationale Recht gestaltet sich vielfach schwierig und ist längst nicht abgeschlossen. Vor besonderen Schwierigkeiten standen und stehen dabei Mitgliedstaaten, die ein von der Richtlinie strukturell abweichendes Lauterkeitsrecht aufweisen. Die Transformation der Richtlinie in nationales Recht und die richtlinienkonforme Rechtsanwendung werfen nach wie vor Fragen auf. Die Tagung "10 Jahre UGP-Richtlinie: Erfahrungen und Perspektiven", die am 7. und 8. Mai 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfand, gab die Gelegenheit zu einem Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Der Fokus war dabei insbesondere auf Deutschland und Österreich gerichtet, weil beide Länder über strukturähnliche Lauterkeitsrechtssysteme verfügen, bei der Umsetzung der Richtlinie jedoch unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Der Tagungsband fasst einen Großteil der Tagungsreferate zusammen.