Die hier vorgestellten Beitrage gehen zurUck auf mehrere wissenschaftliche Arbeitstagungen der Sektion "Soziale Probleme und Soziale Kontrolle" der Deutschen Gesellschaft fUr Soziolo- gie (DGS) in Bielefeld, Bremen und Berlin und stellen das Resul- tat des Versuches dar, einmal einen Querschnitt jener empiri- scheu Arbeiten Uber soziale Probleme und soziale Kontrolle in der Bundesrepublik zu prasentieren, die sich in einem starke- ren MaBe urn eine Integration von Theorie und Ernpirie bemUhen, als dies im allgemeinen hierzulande ublich ist. Nun geraten Sozialwissenschaftler, die sich mit sozialen Problemen und sozialer Kontrolle befassen, heutzutage leider immer noch besonders leicht zwischen die Fronten sehr unter- schiedlicher Erwartungen. So wird ihnen einerseits von sozial- kritisch engagierten und an gesellschaftlichen Veranderungen interessierten Teilen der Offentlichkeit haufig der Vorwurf gemacht, sie wlirden die zur Diskussion stehenden Problerne primar aus der Sicht des distanzierten 'Theoretikers' analysieren, der den sozialen Problemen und den davon Betroffenen vornehmlich seine eigenen Kategorien und Theorien einfach UberstUlp- ohne RUcksicht auf die Sichtweise und die alltagliche Realitat dieser Betroffenen. Andererseits - und zudem gleichzeiti- sehen sich dieselben Sozialwisse schaftler nicht selten dem genau entgegengesetzten Vorwurf eines groaen und angesehenen Teils ihrer eigenen Kollegenschaft ausgesetzt, der behauptet, die Soziologie sozialer Probleme sei zu untheoretisch. zu - skriptiv} zu normativ und parteiisch, kurz: wissenschaftlich unergiebig.