Diese empirisch ausgerichtete Arbeit verfolgt wie Durkheims -Suicide- das Ziel, den Suizid als Spiegelbild sozialen Wandels auszuloten. Wahrend Durkheim zumeist an Querschnittanalysen gebunden war, ermoglichen heute lange Zeitreihen ein systematisches langsschnittanalytisches Vorgehen. Mit welchen Dimensionen sozialen Wandels lasst sich die Entwicklung des Suizids in Verbindung bringen? Wie viele und welche Prozesse sind jeweils beteiligt? Wie verhalten sich diese innerhalb sowie zwischen den einzelnen Dimensionen zueinander? Welche -irregularen- Ereignisse oder Prozesse interferieren? In vergleichenden Analysen mit okonomischen und demographischen Entwicklungen uberraschen die Suizidraten durch eine unerwartete Heterogenitat. Die Ergebnisse erfordern differenzierte Interpretationen. Sie tun dies in einem Mass, welchem die Soziologie und die anderen Sozialwissenschaften (noch) nicht ganz entsprechen konnen."