Die Postmoderne, in der die Wirklichkeit relativ und die Realitat zunehmend virtuell wird, verandert auch die literarische Auseinandersetzung mit der Welt. Dementsprechend werden realistische Darstellungen und mimetische Wiedergabeformen in zeitgenossischen Romanen zunehmend durch phantastische Elemente erganzt oder ersetzt. Die Studie stellt das Phanomen phantastischer Weltanschauungen in einen allgemeinen historischen und kulturellen Zusammenhang und diskutiert den in der Forschung bislang oft widerspruchlich oder einengend verwendeten Begriff der literarischen Phantastik. In der Untersuchung diverser englischsprachiger Romane geht sie dann der Frage nach, wie und mit welcher Wirkung Phantastik eingesetzt wird und zur literarischen Auseinandersetzung mit verschiedenen aktuellen Fragestellungen der Postmoderne beitragt. Es wird sowohl eine kulturelle Zeitstromung, als auch eine allgemeine menschliche Disposition zu nicht-empirischen Vorstellungen herausgearbeitet, die in der Verwendung von Phantastik einen spezifisch postmodernen Ausdruck findet. Dabei dient sie jedoch nicht der Forderung eines der Phantastik haufig unterstellten Eskapismus, sondern fordert auch die Reflexion aktueller Themen."