Die unter dem Sammelbegriff "Schock" zusammengefalHen Krank- heitsbilder werden heute als progressive pathologische Pro- zesse definiert, die, ausgelost durch unterschiedliche Ur- sachen und auf unterschiedlichen Wegen, zu einer lokalisier- ten oder auch generalisierten Storung der kapillaren Durch- blutung filhren. Der dadurch bedingte Sauerstoffmangel be- wirkt metabolische Dysregulationen und schliealich reversi- ble und irreversible Zellschaden. Es war ein weiter Weg von der symptomatischen zur kausalen Therapie des Schockgesche- hens. Wahrend die pathologischen Veranderungen in der Makro- zirkulation weitgehend analysiert werden konnten und sich daraus ilbereinstimmende therapeutische Konsequenzen ergaben, befinden wir uns im Bereich der Mikrozirkulation, von den Erkenntnissen und der Therapie her gesehen, rheologisch aus- gedrilckt in einem "low flow-Zustand". Dennoch haben in den letzten Jahren einige Arbeitsgruppen bedeutende Ergebnisse vorgelegt, die uns wichtige Erkennt- nisse ilber die Physiologie und Pathophysiologie der Mikro- zirkulation vermittelten. Die Schocktherapie endet heute nicht mit der Normalisierung der Makrozirkulation, sie stellt lediglich die Basis filr die Beseitigung der filr den weiteren Krankheitsablauf entscheidenden Mikrozirkulationsstorung und aller dadurch bedingten Folgen dar. Die Referate und die Diskussion dieses Workshop sollten die Aufgabe erfilllen, dem Kliniker Grundkenntnisse in der Phy- siologie und Pathophysiologie der Mikrozirkulation zu ver- mitteln, Moglichkeiten der Diagnostik und Therapie aufzu- zeigen oder auch Anregungen, vor allem filr klinische Unter- suchungen, zu geben. Wir mochten annehmen, daa die Erfill- lung dieser Aufgaben gelungen ist, auch wenn zahlreiche Fra- gen und Probleme offen bleiben muaten.