Die Entwicklung von Techniken und Technologien war im geschichtlichen Verlauf im wesent lichen ein Ergebnis gesellschaftlicher Prozesse und ökonomischer Konstellationen. Die sogenann ten Triumphe der Technik, gemeint sind die Ergebnisse der angewandten Naturwissenschaften, haben zu allen Zeiten Hoffnungen und Ängste geweckt. Denn ihre Erscheinungen, Wesensgesetze und Folgen sind nicht ohne rückwirkenden Einfluß auf die Differenzierung, Strukturierung und Dynamik geblieben, nationaler Gesellschaften sowie der Weltgesellschaft insgesamt, mit teil weise erheblichen Konsequenzen für die Menschen als Individuen, Mitglieder sozialer Zusam menhänge und Gattungsangehörige. Wie und wann immer Techniken und Technologien ent wickelt und begründet oder kritisiert werden: Alle Techniken haben es mit Menschen und deren Umgang mit Apparaten zu tun. Über Techniken werden immer auch kulturelle Bedeutungsge halte in einem bestimmten Bezugs- und Wirkungssystem vermittelt. Diese Zusammenhänge sind in ihren Auswirkungen und Details bis heute nur unzulänglich untersucht und durchdacht wor den. Die sogenannte Moderne ist eine Phase des Geschichtsprozesses, die bereits in ihren hauptsäch lichen Dimensionen ganz entscheidend vom technischen Umgang des Menschen mit seiner äuße ren und inneren Natur, von der technologischen Ausrichtung des Wirtschaftens und schließlich von einer nicht selten technokratischen Bewältigung gesellschaftlicher Probleme mit politischen und unpolitischen Instrumentarien gekennzeichnet ist. Prägend für diese Epoche waren über lange Zeit eine allgemeine Konsolidierung etablierter Technologien, eine schrittweise Moderni sierung bewährter Techniken und eine Ausdehnung des mit der Technikentwicklung aufs engste verknüpftenwissenschaftlich-zivilisatorischen Fortschritts.