Das Leben des Kaisers Basilios I. (867–886), des Gründers der Makedonischen Dynastie, ist die einzige erhaltene Säkularbiographie der byzantinischen Literatur, in Bedeutung und hinsichtlich des Genres mit der Vita Caroli Magni von Einhard vergleichbar. Im Gelehrtenkreis um Basilios’ Enkel Konstantin VII. Prophyrogennitos und unter dessen Ansporn schon 957 und 959 entstanden, ist die Vita Basilii eine der Hauptquellen für die Kultur- und politische Geschichte von Byzanz und seinen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert.
Die bisherigen Ausgaben (ob aus dem 17. oder dem 19. Jh.) beruhen auf sekundären Handschriften; sie sind auch wegen ihrer willkürlichen Konjekturen und vieler unangezeigter Zusätze aus einer Parallelquelle für die Forschung unbrauchbar. Die vorliegende Edition stützt sich auf Vaticanus gr. 167, die Quelle aller erhaltenen Handschriften. Somit werden die Eingriffe der früheren Herausgeber beseitigt.
Herangezogen wurde bei der Herstellung des neuen Textes der vom Herausgeber wiederentdeckte Entwurf der Ausgabe, die der berühmte Byzantinist Karl de Boor um 1903 vorbereitete.