Wolfgang Gippert untersucht Kindheit, Jugend und frühes Erwachsenenalter in der Hafenstadt Danzig zwischen 1920 und 1945: Unter welchen ortsspezifischen und zugleich soziokulturell unterschiedlichen Bedingungen, so die Fragestellung des Buches, hat sich das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Danzig zur Freistaatszeit und während des Zweiten Weltkrieges vollzogen und welche Bedeutung hatten diese Bedingungen für die Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden?
Es geht dabei vorrangig um die Analyse der Alltags-realität von Kindern und Jugendlichen in ihren Wohnquartieren, in ihren verschiedenen Lern- und Lebensbereichen sowie um die sozialen Beziehungen zu Eltern, Geschwistern, Verwandten, Nachbarn, Freunden und Lehrern. Welche politischen und moralischen Grundorientierungen haben sich herausgebildet und wie haben die Heranwachsenden einschneidende gesellschaftliche Entwicklungen, politische Ereignisse und Veränderungen subjektiv verarbeitet?
Danzigs Verzahnung mit Polen und eine als "Mikrokosmos" des Deutschen Reichs bezeichnete politische Landschaft boten in der Zwischenkriegszeit historisch einmalige Sozialisationsbedingungen. Ein besonderes Augenmerk gilt zudem der Frage, wie sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in unterschiedlicher Art und Weise mit dem sich in Danzig nur allmählich ausbreitenden Nationalsozialismus auseinandersetzten, sich mit ihm arrangierten oder sich verweigerten. Mit welchem Mitteln und Methoden gelang es den Nationalsozialisten schließlich, ihre Vorstellungen von Erziehung institutionell umzusetzen und somit in die Alltagswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen einzudringen, sie zu verändern und zu kontrollieren?
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