Schon lange ist im deutschen Schrifttum keine umfangreichere Arbeit zum Thema "Hallux valgus" erschienen. Zahlreiche Fragen zur Atiologie und Pathogenese, aber auch zur Biomechanik und Therapie dieser hiiufigen und oft so Uistigen FuBdeformitiit sind noch offen. Es fehlen prospektive Studien und Mitteilungen iiber Spiitergebnisse, die - mit akzeptabler Dunkelziffer - klare Aus- kunft iiber Indikation und Erfolgsaussichten mancher Behand- lungsverfahren geben konnten. In vielen Operationslehren vermiBt man zudem sorgfiiltige Darstellungen und Beschreibungen der operativen Techniken sowie ihrer Fehlermoglichkeiten und Ge- fahren. Jeder kritische Orthopiide in Praxis und Klinik kennt eine Reihe von Behandlungsfehlschliigen, deren Korrektur iiuBerst schwierig sein kann. Diese Betrachtungen und Erfahrungen gaben den Ausschlag, das Thema "Der Hallux valgus" wiihrend der 35. Jahrestagung Nordwestdeutscher Orthopiiden in Kiel, im Juni 1985, einen Tag lang intensiv zu behandeln und dabei eine Bestandsaufnahme zu versuchen. Als Referenten wurden ausschlieBlich kompetente Autoren ausgewiihlt. Ihnen fiel die Aufgabe zu, unserderzeitiges Wissen iiber den Hallux valgus vorzutragen unddamit eine Diskussion vorzubereiten, die insgesamt etwa drei Stunden dauerte. So kam ein solides Geriist an Informationen zustande. Es ruhte auf der breiten Basis der topographischen Anatomie und Bio- mechanik sowie der klinischen Erscheinungen einschlieBlich der Sonderformen des angeborenen, rheumatischen und spastischen Hallux valgus.