Soziale Arbeit und Justiz war schon immer ein etwas vernachlässigtes Thema der Sozialarbeit. In erster Linie denkt man dabei an Jugendgerichtshilfe, Be währungshilfe, oder an den Einsatz von Sozialarbeitern im Strafvollzug. Da bei wird die Institution der Gerichtshilfe einfach oft übersehen. Denn kaum jemand weiß, worum es sich bei der Gerichtshilfe eigentlich handelt. Sie stand immer im Schatten von Jugendgerichtshilfe oder Bewährungshilfe. Noch unklarer wird das Bild wenn man erfährt, daß die entsprechenden Re gelungen in den einzelnen Bundesländern höchst unterschiedlich gestaltet sind, Bewährungshilfe und Gerichtshilfe teilweise miteinander vermengt werden. Wer in der Fachliteratur nach dem Stichwort "Gerichtshilfe" sucht, wird selten ausführliche Informationen erhalten: Einige wenige Aufsätze, Le xikaartikel, ein paar juristische Kommentare, Arbeitsmaterialien, einige Di plomarbeiten - das war es dann schon. Was bisher fehlte war eine systemati sche Gesamtdarstellung. Diese hat Frau Dr. Veronika Koch mit ihrem Buche vorgelegt. Hervorzuheben ist, daß ihr Werk mehrfaches leistet. Es ist die erste allgemein zugängliche Monographie im Feld der Ge richtshilfe überhaupt; alleine das ist schon lobenswert. Das Buch führt in der ersten Hälfte den Studierenden, Praktiker und Wis senschaftler mit einer klaren Sprache in die rechtlichen Grundlagen der Gerichtshilfe ein; leistet einen Einblick in verschiedene Gesetze und Länderregelungen. Im ausführlicheren zweiten Teil entfaltet Frau Dr. Koch ihre sozialpäd agogischen Kompetenzen. Sie zeigt dem Leser, wie man in diesem Felde über den Kontrollaspekt hinaus sozial, pädagogisch und psychologisch tätig sein kann und muß - auch um den vielen, widersprüchlichen Er wartungen gerecht werdenzu können.