Dean Reeds Leben war reich an Widersprüchen und Rätseln: 1938 auf einer Hühnerfarm in Denver/Colorado geboren, führte ihn sein früher Aufstieg zum Rock-'n'-Roll-Star vor allem nach Südamerika, wo er riesige Erfolge hatte. 1966 reiste er erstmals in die Sowjetunion und wurde seit Ende der sechziger Jahre wiederholt wegen "antiamerikanischer" Äußerungen gegen den Vietnamkrieg verhaftet, später pflegte er Kontakte zu Politikern wie Yassir Arafat, Daniel Ortega und Salvador Allende. 1972 zog Dean Reed in die DDR. Im Dienste der staatlich verordneten Popkultur vermittelte er den Menschen im Ostblock einen Hauch ferner Welten und spielte in zahlreichen DEFA-Produktionen wie "Aus dem Leben eines Taugenichts" (1973), "Blutsbrüder" (1974) und "Sing, Cowboy, sing" (1983). 1986 ertrank Dean Reed auf mysteriöse Weise. Die genauen Umstände seines Todes wurden von Erich Honecker persönlich vertuscht, aber schon bald kursierten Verschwörungstheorien aller Art. Das Leben des "singenden Cowboys" vereint die Mythen des Rock 'n' Roll mit denen des Kalten Krieges, eine Geschichte, die spannender nicht sein könnte.
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