Als 1966 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft un sere Aufmerksarnkeit auf Probleme der Meeresver- schrnutzung hingelenkt wurde, war ich davon nicht begeistert. Diese Schwerpunktbildung bedeutete ja auch, daB andere wichtige Forschungsabsichten zu- rtickgestellt werden muBten. Durch die Vortrage auf dem Dritten Internationalen Ozeanographen- KongreB im September 1970 in Tokyo und auf dem FAO-KongreB tiber die Meeresverschrnutzung im De- zember 1970 in Rom bin ich aber davon tiberzeugt worden, daB Forschung tiber Probleme der Meeres- verschrnutzung ein gesellschaftlicher Auf trag ist, und man als Meeresforscher Stellung beziehen muB. Ich habe dann darauf hingewirkt, daB das Institut ftir Meeresforschung in Bremerhaven in den ver- gangenen Jahren etwa 40 % seiner Forschungskapa- zitat diesen Problemen widmete. Ich habe auch offentlich vor den Gefahren fortgesetzter Pesti- zidanwendung gewarnt und muBte mich gegen Argu- mente der Fischindustrie und mancher Kollegen ver- teidigen, welche im November 1970 das AusmaB der Bedrohung nicht erkannten. So war ich von meinem Beruf her verpflichtet, mir einen Uberblick tiber die Probleme der Meeresverschrnutzung zu verschaf- fen.