Ruth Fehring Schultze; Hermann Schultze Books on Demand GmbH (2009) Pehmeäkantinen kirja 55,00 € |
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Glaube, Gott und Wissenschaft
Niemand hat je ein Quark gesehen (Baustein von Atomkernen), sie sind prinzipiell unsichtbar. Man kann lediglich aus ihren Wirkungen schließen, dass es sie gibt. Dementsprechend kann man auch die Aussage treffen: Niemand hat je Gott gesehen, aber er kann aus der Bibel oder aus Gotteserfahrungen, die durch autosuggestive Prozesse im Gehirn entstehen, angemessen interpretiert werden. Wenn man über Glaube, Gott und Wissenschaft nachdenkt, so sind es genau diese zwei Pole, die den Dissens zwischen den traditionell Gläubigen und den progressiv Denkenden begründen. Der Rückgriff auf die im Grunde erzählende Bibel, die auf der Weltsicht vor 3.000 Jahren basiert, kennzeichnet den traditionellen Glauben. Die neueren Erkenntnisse der Forschung hingegen, denen zufolge Gotteserfahrung im Gehirn des Menschen entsteht, lassen die Gegensätze zwischen Glauben und Wissenschaft verschwinden. Diese Auffassung mündet in die Metapher: "Ohne Mensch kein Gott".Stellen Sie sich doch einmal eine Erde ohne Menschen vor - sei es, dass die Evolution ihn gar nicht hervorgebracht hätte, etwa auch weil Leoparden und Hyänen vor drei Millionen Jahren mit dem Vorläufer des Menschen, dem Homo erectus, in der afrikanischen Savanne kurzen Prozess gemacht hätten, oder sei es, dass er erst jetzt urplötzlich etwa durch ein Virus aussterben würde. Was wäre dann mit Gott? Mit einer solchen Frage könnten Sie ihren Pfarrer wahrscheinlich in Verlegenheit bringen. Denn ....Das vorliegende Buch zeigt, wie unser Weltall entstanden ist. Da alles nach geltenden physikalischen Gesetzen abgelaufen ist, war eine göttliche Instanz nicht vonnöten. Auch die Entstehung des Lebens verlief gemäß den physikalischen Gesetzmäßigkeiten und bedurfte ebenso wenig wie die Evolution zum Menschen eines lenkenden Gottes. Als dann Moral und Religion entstanden, kamen göttliche Einflüsse ins Spiel - eben weil unser Gehirn die frühen Ahnungen der vorzeitlichen Menschen über Götter oder Dämonen, die den Himmel donnern oder die Erde erbeben ließen, in einen christlichen (islamischen oder buddhistischen) Gott überführte. Gewiss, Gott ist ein zutiefst geistiges Phänomen, aber auch das Phänomen Geist wird heute mehr und mehr in physikalischen Kategorien diskutiert. Abgesehen von der Entwicklung autonomer Roboter mit Gefühl und Verstand findet diese Entwicklung Ausdruck, wenn etwa beim Anschauen fussballspielender Roboter ein nervender Fünfjähriger frei nach Wilhelm Busch seinen Vater fragt, ob dies denn auch Leute seien.
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