Hans-Joachim Schmoll; Hans-Joachim Meyer; Hansjochen Wilke; Rudolf Pichlmayr Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG (2011) Pehmeäkantinen kirja
R. PICHLMAYR Weitaus die meisten Operationen, sowohl der Elektiv- als auch der Notfalleingriffe, ha- ben einen ungestoerten postoperativen Verlauf. Hieran haben neben der Operationstech- nik vor allem Asepsis, Operationsvorbereitung und gesamte Narkoseftihrung ihren jeweils entscheidenden Anteil. Die postoperative Behandlung generell ist zwar geeignet, zusatz- liche und spezifisch postoperative Stoerungen, wie Bronchopneumonien oder Exsikkose, zu mildern und dem Patienten die postoperative Phase wesentlich zu zu verhuten oder erleichtern, sie kann jedoch in den seltensten Fallen pra- und intraoperative Komplika- tionen oder Fehler ausgleichen. Von den drei grossen und weitgefassten chirurgischen Bereichen - Indikation, Operationstechnik, Nachbehandlung - sind fur das Erreichen eines ungestoerten postoperativen Verlaufes die ersten beiden weit wichtiger als die Nach- behandlung. Die Ursachen der meisten postoperativen Stoerungen liegen im Operations- zeitraum. Trotzdem hat die postoperative Behandlung gerade im Zusammenhang mit postoperativen Stoerungen entscheidende Bedeutung in zweifacher Hinsicht: Verlauf und Behandlungsmoeglichkeiten einer Komplikation hangen zunachst wesentlich vom Gesamt- zustand des Patienten zum Zeitpunkt des Manifestwerdens der Komplikation ab, der "Reserve" [2], und diese wird mit von der bis zu diesem Zeitpunkt geubten postopera- tiven Routinetherapie bestimmt; die eingetretene Komplikation selbst erfordert weiter eine spezifische und intensivierte Nachbehandlung mit allen Moeglichkeiten, beginnend mit der Infusionsbehandlung und der parenteralen Ernahrung bis zur Relaparotomie, Dialyse oder gar extrakorporaler Oxygenisierung. Das Spektrum der Ursachen und Erscheinungsbilder postoperativer Komplikationen ist weit. Berechtigt erscheint eine Gliederung in drei Gruppen: 1. Die operativen Komplikationen im engeren Sinn, wie Blutung, Wundinfektion, Ana- stornoseninsuffizienz, Ileus.