Verlag Peter Lang Sivumäärä: 492 sivua Asu: Kovakantinen kirja Julkaisuvuosi: 2000, 06.01.2000 (lisätietoa) Kieli: Saksa
Marie-Louise Roth, die bekannte Robert-Musil-Forscherin, wurde am 1. August 1926 in Haguenau (Frankreich) geboren. Ihre Lebensgeschichte ist ein hervorragendes Beispiel fur ein Eingebundensein in die wechselhaften Beziehungen zwischen verschiedenen Sprachkulturen. Wenn sich Marie-Louise Roth nach Jahren der Bedrohung und AEngste durch die Naziherrschaft wahrend ihrer Jugendzeit im Elsass doch fur ein germanistisches Studium entschieden hat, so geschah dies vor einem geistigen Hintergrund, der sie an die Dichtung und Kultur Deutschlands glauben liess. So wurde fur Marie-Louise Roth die Beschaftigung mit der deutschsprachigen Literatur und Kultur eine Lebensaufgabe. Sie hat uber Jahre Generationen von Germanisten an der Universitat des Saarlandes wissenschaftlich ausgebildet und menschlich gepragt. 1952 wurde sie durch einen Strassburger Buchhandler auf die von Adolf Frise besorgte Neuausgabe des "Mann ohne Eigenschaften" aufmerksam. Galt bis dahin ihr Interesse starker den Werken der Goethezeit, widmete sie sich schon bald dem oesterreichischen Schriftsteller Robert Musil. Schon sehr bald wurde sie zu einem der Pioniere der neu entstehenden Robert-Musil-Forschung. In das Jahr 1970 fallt die auf ihre Initiative zuruckgehende Grundung der Arbeitsstelle fur Robert-Musil-Forschung an der Universitat des Saarlandes, wo sie seit 1964 tatig war und von 1972 bis 1992 einen Lehrstuhl fur Neuere Deutsche Literaturwissenschaft innehatte. Besonders die durch ihr persoenliches Engagement entstandenen Kontakte fuhrten dazu, dass sie von den Erben Musils, Gaetano Marcovaldi und Otto Rosenthal, neben Originalunterlagen aus der Feder Musils, Kopien des gesamten Nachlasses fur die Saarbrucker Forschungsstelle erhielt. Das seitdem stetig wachsende Interesse an den Werken Musils, das sich in zahlreichen Veroeffentlichungen im In- und Ausland und den weltweit entstandenen UEbersetzungen manifestiert, aber auch die Kontroversen um die wissenschaftliche Auswertung des Nachlasses bewegten Marie-Louise Roth zur Initiative der Grundung der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft, die im Juni 1974 unter der Schirmherrschaft des damaligen oesterreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky entstand. Marie-Louise Roth ist seit dieser Zeit Prasidentin der Gesellschaft. Aufgrund ihrer Zweisprachigkeit und der Verbindung ihrer Lehrtatigkeit mit der Leitung der Arbeitsstelle fur Robert-Musil-Forschung hat sie dazu beigetragen, Generationen von franzoesischsprachigen Germanisten mit dem Werk des oesterreichischen Autors und seiner Zeitgenossen bekanntzumachen. Marie-Louise Roth hat internationale Kolloquien ausgerichtet und zahlreiche Beitrage uber Robert Musil in Zeitschriften und Sammelbanden veroeffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin zweier wissenschaftlicher Reihen, zum einen die "Beitrage zur Robert-Musil-Forschung und zur neueren oesterreichischen Literatur" (Roehrig-Universitatsverlag, St. Ingbert/Saar), zum anderen die Reihe "Musiliana" (Verlag Peter Lang, Bern). Seit ihrer Emeritierung ist Marie-Louise Roth auch weiterhin wissenschaftlich tatig. 1995 veroeffentlichte sie gemeinsam mit dem Genfer Germanisten Bernhard Boeschenstein die Beitrage des Genfer Kolloquiums zum 50. Todestag von Robert Musil "Hommage a Musil" in ihrer Reihe "Musiliana" sowie 1997 das zweibandige Werk "Martha Musil. Briefwechsel mit Armin Kesser und Philippe Jaccottet". Die hier vorgestellte Festschrift fur Marie-Louise Roth versammelt Aufsatze internationaler Forscher aus den Bereichen der Literatur-, Sprach- und Vergleichenden Literaturwissenschaft. Die behandelten Autoren, deren Wurzeln im oesterreichischen Sprach- und Kulturraum liegen, unterstreichen vor allem die Eigenstandigkeit und Eigenart der oesterreichischen Literatur. Die in dieser Festschrift versammelten Beitrage beziehen sich auf den Menschen Marie-Louise
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