Der Epheserbrief führt die Theologie des Paulus in vielerlei Hinsicht weiter und entfaltet sie. Der vielschichtige traditions- und religionsgeschichtliche Zusammenhang gibt der Exegese nach wie vor Probleme auf. Zu bedenken ist vor allem die Bedeutung des zugrunde liegenden Weltbildes für die theologischen Aussagen.Besonders das Heilswirken Christi und das Kirchenverständnis unterliegen einer "kosmologischen" Hermeneutik. Als die Ekklesia der schon 'jetzt' mit Christus auferweckten und zu Gottes Thron erhöhten Gläubigen ist die Kirche 'Leib' Christi und 'Fülle' Gottes. Obwohl erlöst, stehen die Christen dennoch weiter im Entscheidungskampf mit den himmlischen dämonischen Mächten.Rainer Schwindt arbeitet diese Dialektik ideen- und religionshistorisch auf und ordnet sie im Umfeld des Urchristentums theologiegeschichtlich ein. Entscheidende Vergleichsgrößen sind das spirituelle Heilsverständnis des alexandrinischen Judentums und das dämonologische Paradigma der platonischen Traditionslinie. Als Einheit von Juden- und Heidenchristen ist die Kirche das neue "Daimonion", das den kosmischen Mächten Gottes Heilsfülle, sein 'Pleroma', mahnend vor Augen stellt.Zeitlich und inhaltlich ist der Brief inmitten jener Entwicklung zu plazieren, die von den zur Zeit des Paulus und des Apollos virulenten Auseinandersetzungen um das rechte geistinspirierte Verständnis von Schrift und Christuskerygma bis zum Streit über den Auferstehungsglauben der "Gnostiker" Hymenäus und Philetus (2Tim 2,18) zu Beginn des 2. Jahrhunderts geführt hat.
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