Der Band hat zum Ziel, den Zugang wissenschaftlicher Experten zum Feld der Macht in theoretischer wie methodischer Sicht greifbar zu machen. Die USA als weltweit führender Wissenschaftsstandort mit zahlreichen Verflechtungen zwischen Wissenschaft, Politik, Ministerien, Wirtschaft, Stiftungen, Medien und Militär dient dabei als Anwendungsfall. Basierend auf einer Kombination aus Habitus-Feldtheorie und Netzwerktheorie wird ein Zugangsmaß entwickelt, das zugleich die Konkurrenz der Forschenden und Universitäten um Aufmerksamkeit sowie das Potential erfasst, Expertise in politische Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen. Mittels eines Mixed-Methods-Forschungsdesigns, das die materiellen und symbolischen Ressourcen der Universitäten, deren strategische Ausrichtung und feldüberspannende Netzwerke erfasst und miteinander kombiniert wird deutlich, dass eine hohe Konzentration des Zugangs auf wenige Eliteuniversitäten vorliegt. Weiterhin zeigt sich, dass das Zugangsmaß ein sehr guter Prädiktor dafür ist, dass Expert*innen der jeweiligen Universitäten zu Kongress- und Senatsanhörungen vorgeladen werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich das entwickelte Zugangsmaß und die unterliegende theoretische Fundierung als Grundlage dar, den allgemeinen Zugang von Akteuren zu Schaltstellen der Macht zu untersuchen.