Nachdem sie zunächst Literatur und Keramik studiert hat, wechselt die an der Westküste aufgewachsene Künstlerin Ende der 1960er Jahre nicht nur nach New York, sondern auch zur Malerei. Seitdem ist ein völlig eigenständiges Formenrepertoire zu ihrem Markenzeichen geworden. Ihre ganz eigenwilligen Abstraktionen sind nicht mehr mit dem klassischen Farb- und Formenrepertoir der bekannten Abstraktionen vergleichbar, an denen sich viele andere Künstler orientiert haben. Mary Heilmann setzt nach eigenem Gutdünken Farben und Formen zusammen; mal Rot oder Rosa, einen Kubus, eine Welle oder eine Gitterstruktur. Verschiedene Interpreten haben darin Einflüsse von Pop-Art oder Jazz ausgemacht, andere haben das subtil Kindliche darin entdeckt oder Rudimente von Informel. Mary Heilmann selbst hat Ideen und Einflüsse jetzt zu einem lesenswerten Band vereint, in dem sie selbst Auskunft erteilt, ihre Quellen beschreibt und Fotos veröffentlicht.
Der 6. Band der Kienbaum Artist's Books greift damit das Werk einer inzwischen auch institutionell geschätzten Künstlerin auf, von der zuletzt 2010 im Kölner Museum Ludwig eine viel beachtete Ausstellung zu sehen war.