Der nackte Körper ist eines der ältesten und faszinierendsten Motive in der bildenden Kunst. Während Künstler früherer Jahrhunderte bei der Darstellung des unbekleideten Körpers den Konventionen des Idealschönen verpflichtetet waren, sprengen sie im 20. Jahrhundert mehr und mehr die traditionellen akademischen Posen. Aus klassischen Akten werden Nackte. Der lebensechte Körper wird in der zeitgenössischen Kunst zur Projektionsfläche der künstlerischen Gedanken: Mit seinen Bedürfnissen und Trieben rückt er schonungslos offen, bisweilen drastisch ins Bild, wird zur Chiffre für das Menschsein an sich.
Mit einer breiten Auswahl von Werken herausragender Künstler und Fotografen widmet sich Band der Darstellung des nackten Körpers in der zeitgenössischen Kunst und Fotografie. Ein Rückblick auf das frühe 20. Jahrhundert zeigt, dass sich bereits Vertreter der Klassischen Moderne - etwa Degas, Picasso, Giacometti und Man Ray - aus der Umklammerung durch ikonografische und akademische Traditionen befreiten. Aufschlussreiche Essays beleuchten die vielfältigen Aspekte des Themas im Spannungsfeld von Kunst und Voyeurismus.
Die vorgestellten Künstler und Fotografen (Auswahl):
Nobuyoshi Araki, Vanessa Beecroft, Daniele Buetti, Nan Goldin, Jeff Koons, Sarah Lucas, Boris Mikhailov, Richard Prince, Bettina Rheims, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Cindy Sherman
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