Ein deutlicher gesellschaftlicher Wandel vollzieht sich in den letzten Jahren in der zunehmenden Mobilität der Menschen. Hat man sich von der Vorstellung eines Wohn- und Arbeitsortes in unmittelbarer Nähe bereits seit längerem verabschiedet, so werden die Distanzen immer größer. Tägliche Pendelzeiten von über einer Stunde pro Fahrt sind keine Seltenheit mehr. Trotz der ständigen Zunahme dieser neuen Lebensform ist noch kein Wandel von Identitätskonstruktionen in Richtung einer „mobilen Identität“ festzustellen. Ganz im Gegenteil wird die lokale Identität durch eine immer höhere Mobilität noch verstärkt. Die Beiträge gehen der Frage nach, ob es sich um einen Widerspruch zur Identitätskonstruktion aus praktischer Lebensführung handelt, oder, vor dem Hintergrund des erzwungenen bzw. verweigerten Wohnortwechsels, um eine logisch ausbleibende Entwicklung hin zu einer neuen „mobilen“ Identität.