<p>Wie sich der Geist des Weisen wandelt</p><p>In dieser umfassenden Ausstellung und der sie begleitenden Publikation spielen erstmals zwei - auch im Selbstverständnis seiner Künstler - stets aktuelle fundamentale Fragen der gesellschaftlichen Realität Chinas von den 1980er Jahren bis heute eine zentrale Rolle: Wie hält es China im Zuge seines rasanten Wandels in der Globalisierung mit dem eigenen kulturellen Erbe? Und ist die Tatsache, dass die Kalligraphie ins Abseits geraten ist, paradigmatischer Ausdruck für die heutige Kultur Chinas? Seit Mao 1956 das komplexe kalligraphische Schriftzeichensystem der höfisch organisierten Oberschicht radikal vereinfachen ließ, indem die Zeichen selbst, der Laut eines Zeichens, die Schriftart sowie die Menge der Schriftzeichen und ihre Systematisierung standardisiert wurden, darf wohl analog der für die Kultur des Westens von Jean Baudrillard konstatierten »Referenzlosigkeit« der Zeichen und Bilder dasselbe auch ein Stück weit für die moderne chinesische Gesellschaft gelten. Auch deshalb haben Gegenwartskünstler in China mit Beginn der 1980er Jahre Schrift anti-kalligraphisch dekonstruiert und dennoch ihre kulturrevolutionäre Trivialisierung als Medium der Massenkultur kritisiert und die Rückkehr des individuellen Ausdrucks künstlerisch dann für sich reklamiert. Einige der Werke, etwa von Ai Weiwei, wurden eigens für diese Ausstellung produziert.</p><p>Beteilige KünstlerInnen: Ai Weiwei, Chen Guangwu, Chen Zaiyan, Dai Guangyu, Ding Yi, Dong Xiaoming, Feng Mengbo, Gu Wenda, He Sen, Hong Hao, Jia, Jin Feng, Jin Jiangbo, Li Xi, Li Zhenwei, Lu Hao, Lu Qing, Ma Ke, Mao Tongqiang, Qiu Shihua, Qiu Zhijie, Shan Fan, Shao Fan, Tian Wei, Tsang Kin-Wah, Utopia Group, Wang Qingsong, Wu Shanzhuan, Xiao Yu, Xu Bing, Xue Song, Yang Xinguang, Yangjiang Group, Yuan Gong, Zhang Fan, Zhang Huan, Zhang Wei, Zhou Tiehai</p><p>Ausstellung:
Deichtorhallen Hamburg / Sammlung Falkenberg, Hamburg-Harburg
8/11/2014-8/2/2015</p>