Der Untergang der Sowjetunion hat die Analyse- und Prognosefähigkeit der Osteuropaforschung, der Sozialwissenschaft überhaupt, massiv in Frage gestellt. Ebenso steht die gegenwärtige Russlandforschung vor schwer zu bewältigenden theoretischen und methodischen Problemen. Vor diesem Hintergrund beantwortet der Autor zwei entscheidende Fragen: 1. Was war der Kommunismus und warum hat die Forschung seine Entwicklung falsch eingeschätzt? 2. Was muß die Osteuropafor-schung tun, um für künftige Analysen und Prognosen besser gerüstet zu sein. Mit dieser kritischen Perspektive analysiert er die Widersprüche und Spannungen im politischen System des heutigen Russland. Untersucht werden alle wichtigen Akteure und Institutionen: Die Wirtschaft und Gesellschaft, die Eliten und Parteien, das Parlament und die Präsidialregierung, das Verfassungsgericht und der Föderalismus. Dabei entsteht ein umfassendes Bild von Rußland, dessen junge Demokratie sich zwischen Anarchie und Autokratie erst noch behaupten muß.