W. Krücke; D. A. Loose; K. E. Loose; K. Piscol; P. Röttgen; O. Stochdorph; R. Wüllenweber Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG (2012) Pehmeäkantinen kirja
Das Riic: kenmark ziihlt zu den Organen, welche nicht nur in der allgemeinmedizi- nischen, sondern auch in der neurologischen Darstellung eine besonders weitgehende Schematisierung erfahren haben. Diese Schematisierung geht einmal auf den Bauplan des Organs selbst zuriic: k. Schon seine auBere Form mit der bilateralen Symmetrie, den so regelhaft angeordne- ten Wurzeln und Intumescenzen, die durchgehende und formal so eindruc: ksvolle Trennung von grauer und weiBer Substanz und die histologischen GesetzmaBigkeiten bieten sich hierfiir an. Zum anderen hat aber die glanzvolle Entwicklung der Neuro- logie und ihrer Nachbarwissenschaften, nicht zuletzt auch der Neurochirurgie hieran ihren Anteil. Immer mehr neurologische Phanomene lieBen sich der umschriebenen Schadigung ganz bestimmter Strukturen und Systeme in de:6nierbarer Ausdehnung iiber den Quer- und Langsschnitt des Riic: kenmarks zuordnen und pathophysiologisch begreifen. Die Namen aller hieran beteiligten Kliniker, Anatomen, Pathologen und Physiologen aufzuziihlen, wiirde den Rahmen der Arbeit sprengen. Der neurochirur- gischen Intentionen wegen, welche den folgenden Untersuchungen zugrunde liegen, sei jedoch erlaubt, auf zwei Daten hinzuweisen: das Jahr 1887, in dem GOWERS durch die Diagnostik und HORSLEY durch die erste Exstirpation eines Riic: kenmarkstumors die eminente praktische Bedeutung der Lokalisationslehre demonstrierten, und das Jahr 1936, in welchem FOERSTER in seinem Handbuchbeitrag . . Symptomatologie der Erkrankungen des Riic: kenmarks" die bisherigen Erkenntnisse und seine groBen eige- nen, auch neurochirurgischen Erfahrungen zusammenfaBte und ein zusammenhangen- des Bild der spinalen Organisation entwarf.