Johan S. Vos stellt den Apostel Paulus als einen Meister in der 'Kunst, recht zu behalten', bzw. in der Kunst, "die schwächere Rede zur stärkeren zu machen" dar. Das erste Kapitel des Bandes ist der 'Kunst, recht zu behalten' in der klassischen rhetorischen Tradition gewidmet. Insbesondere werden sophistische Rhetorik, Wahrheit und Parteiinteresse in der forensischen Rhetorik und Kriegsrhetorik sowie die antiken Kriterien zur Unterscheidung von redlicher und unredlicher Argumentation behandelt. Daraufhin untersucht der Autor anhand ausgewählter Texte aus den Hauptbriefen des Paulus, inwieweit die argumentativen Mittel des Apostels im Rahmen der profanen Kunst, 'recht zu behalten', zu verstehen sind. Obwohl Paulus selbst weltliche Weisheit und Beredsamkeit ablehnt, kann man feststellen, daß er genau dieselben Mittel verwendet wie ein zeitgenössischer Anwalt vor Gericht. Auch benutzt er Strategien, die in den militärischen Handbüchern als 'Kriegslisten' bezeichnet werden, und nach antiken Kriterien gemessen, können manche seiner Argumente als 'sophistisch' bezeichnet werden.Fünf Kapitel des Buches sind revidierte Fassungen schon früher erschienener Studien von Johan S. Vos, zwei Kapitel werden hier zum ersten Mal veröffentlicht.
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