Springer Sivumäärä: 172 sivua Asu: Pehmeäkantinen kirja Painos: 1969 ed. Julkaisuvuosi: 1969, 01.01.1969 (lisätietoa) Kieli: Saksa
Augustinus interpretiert als erster Denker in der zum Christentum be- kehrten Welt das Geschehen auf Erden als sinnvolle Geschichte mit der Absicht, dem zentralen Dogma von Inkarnation und Erl6sung gerecht zu werden. Die Bibel beschreibt den Anfang der Welt und spricht auch von ihrem Ende. Die Zeit dazwischen umfasst nach Augustinus' Auffassung die Geschichte vom Slindenfall, von der Er- 16sung durch Christus und vom Wachsen der christlichen Gemeinschaft bis zu Christi erwarteter Wiederkehr. Christi Leben auf Erden ist flir Augustinus kein Symbol, kein Mythos, sondern eine irdische Realitat, welche sich an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit ab- spielte. Das zentrale und einmalige Geschehnis der Inkarnation lasst die Vergangenheit als eine Vorbereitung flir dies en Moment erscheinen und sie gibt der Zukunft Richtung. Augustinus weist die antike Auf- fassung der Geschichte als eine ewige Wiederholung und Verjlingung des Kosmos ab und stellt dieser die Auffassung eines Ablaufs des Weltgeschehens gegenliber, dessen einziges Ziel das Heil der Mensch- heit ist. Augustinus ist der Grlinder der Geschichtstheologie. Das mittelalterliche Denken ist ganz von Augustinus' Weltkon- zeption beherrscht. Der Glaubige weiss, dass das anscheinend will- klirliche Geschehen auf Erden von Gott gelenkt wird. Flir ein naheres Verstandnis der verwirrenden Welt wendet man sich im Mittelalter also der Offenbarung zu, dem Schllissel flir jedes Verstehen der Welt. Die Interpretation der Geschichte auf Grund der Bibel gibt mit Hilfe von biblischen Vorbildern, Priifigurationen, Allegorien und Typolo- gien, den konkreten Ereignissen einen religi6sen Sinn.