Das Ziel der Publikation besteht darin, markante Formen der kulturhistorisch relevanten Aufnahme und Weiterentwicklung literaturgebundenen Wissens aus Frankreich, Deutschland und Österreich im 18. und frühen 19. Jahrhundert in der Lombardei und Venetien als kulturellem Begegnungsraum nachzuweisen und sichtbar zu machen. Poetologische, literaturspezifische, philosophische, medizintheoretische, anthropologische und weitere Denkmuster aus dem weiten Spektrum des Wissens der Aufklärungsepoche und des Zeitalters der Romantik werden in norditalienischen Texten von unterschiedlichem Status identifiziert und als Resultate von Rezeption, Adaptation und Transformation von Wissensbeständen veranschaulicht, deren Ursprung nördlich der Alpen zu finden ist. Drei prägnante Aspekte kennzeichnen das Sammelwerk insgesamt: die exemplarische Hinwendung zur norditalienischen Kultur als solcher; ein perspektivisches Spektrum, das sich unterschiedlichen Disziplinen verdankt und über den Kreis der Beiträger verschiedenartige Forschungstraditionen vereint; die prozessual bestimmte Rahmenperspektive (Rezeption, Adaptation, Transformation) in ihrer die Erkenntnis leitenden Dynamik.