Politische Partizipation ist als Leitvorstellung staatlicher Organisation heute weltweit unbestritten. Während aber Konsens darüber herrscht, dass der einzelne Bürger an den Entscheidungen, die das Gemeinwesen betreffen, beteiligt sein sollte, sind die Meinungen darüber, wie diese Vorstellung in die Realität umzusetzen sei, geteilt - und entsprechend wird politische Partizipation in ganz unterschiedlichen Formen und in ganz unterschiedlichem Ausmaß verwirklicht. Zwischen der Idee, die von Beginn an auf größtmögliche Mitsprache des einzelnen Bürgers angelegt ist, und ihrer Realisierung herrscht eine Spannung, die seit ihrer frühesten Formulierung in der Antike bis in die Gegenwart hinein immer wieder zu beobachten ist. Dieser Spannung in verschiedenen Zeiten und Zusammenhängen - von Griechenland und Rom über die neuzeitliche Entwicklung in Italien, England, Frankreich, USA, Schweiz, Sowjetunion bis in die Diskussion der Gegenwart - nachzugehen, war Ziel der Tagung, deren Beiträge in diesem Band vorliegen.