In den letzten Jahren scheint ein altes didaktisches Problem des Physikstudiums noch akuter geworden zu sein: In den ersten beiden Studienjahren durchliiuft der Student die tiblichen Grund- kurse in Mathematik, wiihrend gleichzeitig im dritten oder vierten Semester ein Vorlesungszyklus aus theoretischer Physik beginnt. Einerseits steht der vortragende Physiker daher vor dem Problem, gewisse Tellgebiete der Mathematik erst zu spat im Mathematikzyklus aufscheinen, um darauf in der theoretischen Physik zUrUckgreifen zu konnen; andererseits beginnt heute der Trend zu einer sehr formalen und tellweise wenig anwendungsorientierten Mathematik bereits in der hOheren Schule. Dies macht die "Einstimmung" des jungen Physikstudenten auf die mehr intuitive Arbeits- weise des Physikers immer schwieriger. Um diesem Ubelstand abzuhelfen, existieren an vielen Universitaten - nicht nur des deutschen Sprachraums - Ubergangsvorlesungen, die im dritten und vierten Semester gehOrt werden. Nach unserer Meinung ist diese Regelung der mancherorts getibten Praxis vorzuziehen, die Mathematik- ausblldung des Physikstudenten ganz durch Physiker vomehmen zu lassen, denn ein sehr wesentlicher Tell der modemen mathematischen Physik benotigt den festen Grund weitgehender mathematischer Strenge.