Germinal Casado wurde 1934 in Casablanca / Marokko geboren
und begann nach einer Ausbildung in Grafik und Kunstgeschichte
mit 18 Jahren zu tanzen.
Von Maurice Béjart wurde er 1957 für das Ballett des 20.Jahrhunderts verpflichtet, wo er 1 Jahre lang tanzte und auch als Assistent tätig war.
Bis 2003 war er bei verschiedenen Compagnien engagiert,
zunächst als Tänzer, später dann auch als Choreograph und
Ausstatter, außerdem führte er Regie.
Er wurde von Theatern in folgenden Städten engagiert - oft
für mehrere Spielzeiten hintereinander:
Monte Carlo, Brüssel, Köln, Amsterdam, Paris, Lüttich, Liverpool,
Antwerpen, Maastricht, Lille, Charleroi, Trier, Lissabon,
Strasbourg, Darmstadt, Mainz, Arnheim, Athen, Barcelona,
Berlin, Mexico City, Mailand, Den Haag, Lyon, Florenz, Karlsruhe,
Hannover, Essen, Toulouse, Hamburg, Krefeld und
Constanza (Rumänien).
Auch für das marokkanische, belgische und französische
Fernsehen arbeitete er.
Engagements bei den Festivals von San Sebastian, Edinburgh,
Avignon, Santander, Bad Gandersheim u.a. sind Beleg
dafür, dass seine Inszenierungen auch bei international bedeutenden
Ereignissen Anklang fanden.
Von 1977 bis 1998 wirkte er am Badischen Staatstheater in
Karlsruhe als Ballettdirektor, wo er die Ballettcompagnie
"Danza Viva" gründete und von da ab über 60 Ballette dieser
Truppe ausstattete und choreographierte.
Seine frischen und detailreichen Erinnerungen führen den
Leser vom Marokko der fünfziger Jahre nach Paris und dann
nach Deutschland. Casado reiste viel in ganz Europa, beschreibt
plastisch seine Lehrer und Kollegen und entwirft so
ein reiches Szenario der Tanzwelt in der zweiten Hälfte des 0.
Jahrhunderts. Während seiner Zeit am Badischen Staatstheater
in Karlsruhe kreierte er üppig ausgestattete Ballette und
ging mit seinem Ensemble Danza Viva auch auf Tournee. Der
vielseitige Künstler lebt heute am Ortasee in Italien und ist
nach wie vor ein aktiver Beobachter der Tanzszene.