Der hier neu in die Forschung eingeführte Begriff des ‚Cityscaping‘ charakterisiert den kreativen Prozess, in dem ein Stadtbild in verschiedenen Medien – Text, Film und Artefakten – erschaffen und repräsentiert wird. Er lenkt damit die Aufmerksamkeit von gebauten Stadträumen auf mentale Bilder von Städten. Im Zentrum steht einerseits die Frage, mit welchen literarischen, visuellen und akustischen Mitteln die räumliche Imagination der Rezipienten angeregt wird; andererseits wird untersucht, welche Semantik und Funktionen einem medial konstruierten Stadtbild beigelegt werden. An Beispielen antiker Texte und Kunstwerke, neuzeitlicher Literatur und Filme werden das künstlerische Potenzial und die Techniken der Semantisierung von Stadtbildern beleuchtet. Mit seinem interdisziplinären Ansatz macht der Band erstmals deutlich, wie stark die mentalen Bilder städtischer Räume in der Antike und Neuzeit von medialen Techniken geformt wurden.