Vieles deutet darauf hin, dass der Terminus der Sozialökonomik aus dem späten 19. Jahrhundert wieder mit ernsthaftem und positivem Leben neu gefüllt wird. Tendenziell bewegen sich Soziologie und Ökonomik wieder auf ein Konzept zu, das Elemente der Historik, Soziologie, Psychologie, Ökonomik und Religionswissenschaften zunehmend ernster nimmt und wechselseitig integriert. Wenn insgesamt das akademisch-konzeptionelle Bewusstsein eines „Culture Matters“ gestiegen ist, so müssen davon zwangsläufig Lehr- und Forschungsinhalte sozialwissenschaftlicher Kulturwissenschaften profitieren: Wirtschaftssysteme sollen weniger in abstracto, sondern stärker in concreto mit ihren Spezifika verschiedener Institutionen betrachtet werden. Die Soziologie und ihre Nachbarwissenschaften sind hier gefordert, diese Entwicklungen zu perzipieren und eigene Kompetenzen einzubringen. Alle beteiligen Wissenschaften sind ständig in Veränderung und gehen neue Verbindungen ein. Der Band stellt eine Reihe von interessanten Denkansätzen in dem Bestreben zusammen, mit weiteren Denkanstößen zu gegenwärtigen akademischen Auseinandersetzungen beizutragen.