In der Identitätsthematik überschneiden sich anthropologische Grundfragen der personalen Existenz mit einer modernespezifischen Sinnproblematik. Die 'großen Themen' des menschlichen Lebens artikulieren sich gegenwärtig als Identitätsfragen. Die Identitätsthematik wird damit zum reflexiven Vollzugsort lebensgeschichtlicher Religion.Christopher Zarnow legt die neuzeitlichen Wurzeln des Identitätsgedankens bei Locke, Leibniz und Kant frei, um vor diesem Hintergrund ein philosophisch vertieftes Verständnis des sozialpsychologischen Identitätsbegriffs (Mead, Goffman, Krappmann) zu gewinnen. In Auseinandersetzung mit neueren Ansätzen der Religionssoziologie und der Religionspsychologie bestimmt er die religiöse Dimension der Identität als Spannung von Sich-Gegebensein und Selbstentzogenheit. Die Materialdogmatik bearbeitet diese Spannung je auf ihre Weise in den Symbolen der Schöpfung, Sünde, Erlösung und Vollendung.
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