Anbieter von Sportereignissen leiden unter der schwankenden Zahl von Zusehern, die sich persönlich an die Stätte des Ereignisses begeben. Für Profisportunternehmen stellt dies ein nicht unbeträchtliches Gefährdungspotential ihrer Existenz dar. Darum ist jedes Angebot von seiten der Wissenschaft willkommen, die Ursachen der Zuseherschwankungen aufzuklären und Anregungen zu geben, wie sie hintanzuhalten wären. Dr. Lucerna hat sich mit seiner Arbeit das Ziel gesetzt, auf Basis einer Analyse der bestehenden Ansätze zur Erklärung aktiven Konsums von Sportereignissen einen theoretischen Bezugsrahmen für das Phänomen zu schaffen, einen für die Erklärung der Schwankungen der Zuseherzahlen geeignet erscheinenden theoretischen Ansatz auszuwählen und darauf aufbauend nicht nur das Phänomen zu erklären, sondern auch Handlungsvorschläge für Manager von Sportereignissen abzuleiten. Das Ergebnis ist eine sehr kritische Analyse vorliegender theoretischer Konzepte und empirischer Untersuchungen, die zur Auswahl des Konstrukts der Gruppenidentifikation als geeigneten Ansatzpunkt für die weitere Annäherung an die gesteckten Ziele führt. Die diesem Konstrukt zugrundeliegende Theorie der sozialen Identität wird in der Folge zur Ableitung der Ausgangsbedingungen für mehr oder weniger regelmäßigen aktiven Konsum von Sportereignissen herangezogen. Sie dienen dem Autor als Grundlage für eine ganze Reihe von praktischen Schlußfolgerungen für Veranstalter von Sportereignissen. Die von Dr. Lucerna vorgelegten theoretischen Überlegungen zu den Auslösern unterschiedlichen Zuseherverhaltens sind eine anregende Grundlage für weiterführende empirische Untersuchungen im Rahmen sozial wissenschaftlicher Forschungsarbeiten. Für Sportveranstalter enthält die Arbeit lesens-und beachten werte praktische Vorschläge zur Lösung eines weitverbreiteten Problems. Das Buch ist daher als Ideenquelle für theoretisch wie auch praktisch interessierte Leserinnen und Leser zu empfehlen.