Durch den naturwissenschaftlich-technischen Fortschritt sind vielfältige Möglichkeiten entstanden, die belebte Natur in großem Umfang menschlichen Zwecksetzungen zu unterwerfen. Diese Entwicklungen geben Anlass, das grundlegende Mensch-Natur-Verhältnis zu beleuchten. Für eine moralphilosophische Klärung dieses Verhältnisses und der damit angesprochenen Fragestellungen verbindet die vorliegende Untersuchung naturethische Reflexionen mit anerkennungstheoretischen Überlegungen. Sie enthält eine ethisch fundierte Beurteilung des moralischen Status der belebten Natur sowie eine moralphilosophisch belastbare Analyse des Verhältnisses zwischen Personen und nicht-humanen Lebewesen. Neben der Begründung einer basalen moralischen Berücksichtigungswürdigkeit aller Lebewesen wird ein Ansatz entwickelt, der auch nicht-humane Lebewesen als Exemplare von Lebensformen in eine umfassende Konzeption moralischer Anerkennungsverhältnisse integriert. Damit liegt ein theoretischer Rahmen vor, innerhalb dessen konkrete Anwendungsfragen des menschlichen Umgangs mit der belebten Natur bearbeitet werden können.